Nachhaltigkeit in der Modebranche. Food for thoughts.
Wer heute nicht nachhaltig wirtschaftet, lebt, denkt und handelt, gehört schnell nicht mehr „dazu“. Aber Hand auf's Herz und mit etwas selbstkritischer Betrachtung: So ganz perfekt ist unsere vermeintlich nachhaltige Welt dann doch wieder nicht.
Wir glauben auch daran, dass wir mit unserem Konzept, „dort anzufangen, wo andere aufhören“ die Lebenszeit von Mode verlängern und sie wohl kuratiert und präsentiert einem neuen regionalen Kundenkreis anbieten.
Mit Mode, Marken und Designern verbinden sich Emotionen, Wunschträume, Glücksgefühle, Bewunderung und vieles mehr, was nicht immer mit rationellen und ökologischen Entscheidungen einhergeht. Aber davon lebt und überlebt unsere Branche.
Wir füllen eine kleine Nische im Markt, wo modeaffines Klientel sich auch mal das Besondere, den Luxus und die oft für Viele unbezahlbare Marke leisten kann. Da jeden Tag Neues hereinkommt, wird nach Verweilzeit gefiltert und mit weiterer Reduzierung in eine der weiteren 3 Filialen von unserem ca. 3000m² großen A4-Outlet verschoben. Hier sind wir sehr rationell und in den Abläufen optimiert unterwegs. Wir haben uns schon vor 15 Jahren unsere eigene RFID-Auszeichnung entwickelt. D.h. jedes Teil ist an jedem Ort nach hinterlegten Kriterien, wie Verweilzeit auf den Verkaufsflächen, Abverkaufs-Quote und weiteren Kriterien identifizierbar und über RFID-Handhelds auffindbar. Hier sind wir sehr nüchtern unterwegs. Damit wird nahezu ausgeschlossen, dass uns etwas übrigbleibt. Was auch zum extrem reduzierten Preis in unserer Aachener Filiale in angemessener Zeit keinen Abnehmer findet, geht in den Fundus der lokalen Flüchtlingshilfe, die uns regelmäßig besuchen. Aber auch nach unserem Ermessen nicht mehr verkäufliche Teile aus Ankäufen, werden gleich bei der Auszeichnung unentgeltlich an die Flüchtlingshilfe weitergeleitet.
Ob wir damit besonders nachhaltig sind, bleibt dem Betrachter überlassen. Immerhin müssen wir auch Emissionen und Energieverbrauch in Kauf nehmen, wenn wir im gesamten deutschsprachigen Raum mit unseren Sprintern oder manchmal auch LKWs unterwegs sind.
Ganz „ohne“ geht’s einfach nicht.
Wie sieht es dagegen auf den Versandwegen des E-Commerce aus? Die derzeit in Deutschland geschätzte Zahl von 4,5 Milliarden Paketen, würden bei durchschnittlich 50 cm Paket-Länge, lückenlos aneinandergereiht, eine Strecke von 2,25 Milliarden Metern ergeben. Das ist fast 6x die Entfernung von Erde zum Mond. Und dabei haben sich die Pakete noch keinen Millimeter bewegt.
Ist das wirklich eine nachhaltige Zukunft, der wir da entgegensehen?